Einleitend stellte Rudi Clemens, Offensive Gutes Bauen im Kreis Heinsberg, sein Netzwerk und sein Engagement vor. Dabei zeigte er in Bildern und Zahlen, dass es immer noch unverhältnismäßig viele Unfallopfer auf deutschen Baustellen – insbesondere durch Baumaschinen – gibt.
In seiner Präsentation „Gefahrstoffe am Bau: Aktuelle Entwicklungen“ informierte Rainer Dörr, BG BAU, insbesondere über den Gefahrstoff Asbest, der uns in den kommenden Jahren verstärkt beschäftigen wird. Ein umfassender Sanierungsbedarf von Gebäuden ist absehbar. Der Dialog über die praktischen Verfahren der Umsetzung in der Wirtschaft hat begonnen. Hier werden auch die SiGeKos aktuelle Fachkunde zum Stand der Technik erwerben wollen.
Dipl.-Ing. Jörg Lemke, BG BAU Bezirksprävention Mitte, Köln, stellte in seiner Präsentation „Welche Unterstützung bietet die BG BAU bei der Umsetzung der Baustellenverordnung?“ sowohl den Aufbau der Abteilung Prävention vor – mit der Möglichkeit der Internet-Suche nach Ansprechpartnern über www.ansprechpartnerderbgbau.de – sowie weitere Hilfestellungen, wie beispielsweise Seminare oder das Kompendium Arbeitsschutz. Er stellte heraus, dass die BG BAU anstatt während der Baumaßnahmen überwachend tätig zu werden, es vorzieht im Vorfeld von Baumaßnahmen zu beraten.
Die Anforderungen aus Straßenbaustellen nach RSA berühren nicht alle SiGeKos. Dennoch war der Vortrag zur „ASR A5.2 – Anforderungen an Straßenbaustellen aus Sicht des Auftraggebers“ von Christian Buschhorn, Landesbetrieb Straßenbau NRW, Gelsenkirchen aus der Arbeit des Arbeitskreises des BMAS/BMVI zur Technischen Regel ASR A 5.2 sehr praxisbezogen.
Zeigte er doch die abzugleichende Interessenlage aller Beteiligten, von den Arbeitern der Straßenbaustelle bis hin zum Pkw-Fahrer. Den Teilnehmern wurde erneut bewusst, welche Gefährdungen mit der Tätigkeit eines Straßenwärters oder Straßenbauers verbunden sind und welche Ausschreibungs- und Planungsanforderungen zu erfüllen sind.
Markus Salden, Bezirksregireung Köln, Abteilung Baustellen/Arbeitsschutzorganisation, Aachen, führte in seiner Präsentation „Die Eignung des Koordinators nach RAB 30“ noch einmal alle erforderlichen Qualifikationen und Aufgaben des SiGeKos auf.
Eine schlanke Form der Nachweisführung des SiGeKos in unkonventioneller Form, zeigte Bernhard Wehr, Kempen Krause Ingenieure, Aachen, in seinem Vortrag „Nachweismanagement der systematischen Dokumentation“. Der Gedanke hierzu ist, alle Beteiligten auf den Vollzug der geltenden Rechtsanforderungen zu orientieren und den Bauherren hierzu nicht aus der Verpflichtung zur Organisation der Baustelle zu entlassen. Das bedeutet eine Bewertung der Nachweise, dass die Beteiligten in den Unternehmen auf der Baustelle ihre Rechtspflichten erfüllen. Das beinhaltet auch die Wirksamkeitskontrolle der Gefährdungsbeurteilung!
Wenn Firmen ihre Pflichten nicht erfüllt haben bzw. dieses nicht nachweisen können, hat der Bauherr das Weitere zu entscheiden, so der Vortragende.
Nach den Präsentationen und in den Pausen nutzten die Teilnehmerund Referenten die Möglichkeit, zu den Fachthemen zu diskutieren und sich untereinander auszutauschen.